Labradorit - Bedeutung und Wirkung
Der bunt schillernde Labradorit führt die eigenen Ziele und Vorhaben deutlich vor Augen. Vor lauter Aktivitäten ist es manchmal gar nicht so einfach, das gerade Geschehende genauer anzuschauen und trotz aller Begeisterung auch kritisch zu bleiben. Hierbei kann der Labradorit wertvolle Unterstützung bieten: Der Kern der Sache und der Sinn der Ziele offenbaren sich, Illusionen fallen, man kann hinter die Dinge schauen und in sich hinein horchen – vielleicht im Rahmen einer Meditation. Auch die Intuition wird durch den Labradorit gestärkt. Voller kreativer Ideen und mit großer Begeisterung kann mann sich so desillusioniert den wahren, den wirklich wichtigen Vorhaben widmen.
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Mineralogischer Steckbrief Labradorit
Chemische Formel: NaCa[AlSi3O8/Al2Si2O8] + Ba,Fe,K,Mn,P,Sr,Ti + (Cu,Ga,Nb,Ni,Pb,Zn,Zr)
Mineralklasse: Mineral der Feldspat-Familie und der Gerüst-Silikate
Labradorit gilt mittlerweile nicht mehr als eigenständiges Mineral, sondern ist ein sog. Plagioklas; Details hierzu finden Sie weiter unten.
Farbe: weiß, gelblich, grau, graugrün, bräunlich bis schwarz; an den Spaltflächen erscheinen bunte Farbenspiele (dunkler Labradorit) bzw. weiß mit bläulichem Farbspiel (weißer Labradorit). Das Farbspiel an der Oberfläche des Labradorits wird Labradoreszenz genannt; Details hierzu finden Sie weiter unten.
Glanz: glasig
Kristallsystem: triklin
Mohshärte: 6 bis 6,5
Spaltbarkeit: vollkommen
Bruch: uneben, splittrig
Vorkommen: Australien, Italien, Finnland, Grönland, Indien, Kanada (Labrador), Mexiko, Madagaskar, Russland, Schweden, Ukraine, USA. Die im Handel befindlichen dunklen Labradorite stammen meist aus Madagaskar, die hellen Labradorite aus Indien.
Entstehung: primär-liquidmagmatisch aus basischem bis intermediärem Magma oder vulkanische Bildung (dunkler Labradorit) bzw. magmatisch in Pegmatiten, d.h. grobkörnigen Tiefen- und Ganggesteinen (heller Labradorit)
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Labradorit, Plagioklas und Feldspat
Labradorit gilt mittlerweile nicht mehr als eigenständiges Mineral, sondern ist ein sogenannter Plagioklas (Kalknatronfeldspat). Mit dem Begriff "Plagioklas" werden Mischungen aus Albit (NaAlSi3O8) und Anorthit (CaAl2Si2O8) bezeichnet, die der Gruppe der Feldspate zugeordnet wird.
Weitere bekannte Vertreter der Feldspatgruppe sind
Amazonit - K(AlSi3O8)
Mondstein - (K,Na)[AlSi3O8]
Sonnenstein - Na[AlSi3O8]Ca[Al2Si2O8]
Labradoreszenz
Das auffallendste Merkmal eines polierten Labradorits ist das irisierende Farbspiel und der bunte Schimmer, die aus einem auf den ersten Blick unscheinbar wirkenden Teil ein fantastisches, buntes Stück machen. Dieses Phänomen wird Labradoreszens genannt und beschreibt das irisierende Farbspiel und den bunten Schimmer des Labradorits. Die Ursache für dieses faszinierende Phänomen liegt im geschichteten Aufbau des Minerals, der komplexe optische Effekte hervorruft.
Während der Entstehung des Labradorits aus einer homogenen, heißen Flüssigkeit haben sich nach und nach verschiedene Schichten abgelagert, die sich in ihrer chemischen Zusammensetzung jeweils etwas unterscheiden.
Wenn Licht auf den Labradorit auftrifft, wird dieses sowohl absorbiert als auch an den einzelnen Entmischungsschichten reflektiert und zusätzlich noch in die Spektralfarben aufgespalten. Häufig überlagern sich die einzelnen Lichtwellen (sog. Interferenz) innerhalb des Edelsteins und verstärken sich so oder löschen sich gegenseitig aus.
Welcher dieser Effekte dominiert und damit das Farbspiel des einzelnen Stückes bestimmt, hängt vom Einfallswinkel des Lichts und der Dicke der verschiedenen Schichten ab – dieses wird deutlich erkennbar, wenn man z.B. einen Labradorit-Anschliff in der Hand hin und her bewegt. Vorwiegende Farben sind blau, violett und grün, gelegentlich sind auch andere Farben zu finden. In ganz seltenen Fällen umfasst der Schimmer das gesamte Farbspektrum; in diesem Fall wird der Edelstein dann Spektrolith genannt.
Namensherkunft, Varietäten und Synonyme des Labradorits
Im 18. Jahrhundert gelangten die ersten Labradorite nach Europa, nachdem diese 1770 auf der kanadischen Halbinsel Labrador gefunden wurden. Der tschechische Missionar Pater Adolf fand dort die ersten Stücke, als die Herrnhuter auf der waldbedeckten Halbinsel im Atlantik zahlreiche Siedlungen gründeten. Seinen Namen „Labradorit“ erhielt das Mineral 1832 durch den französischen Mineralogen und Professor François Bedaunt (1787 – 1850) aufgrund des Fundortes auf der Halbinsel Labrador. In den 1960er Jahren entdeckte man in Finnland den farbenprächtigen, bunt schillernden Spektrolith, eine seltene Varietät des Labradorits (siehe "Labradoreszenz").
Ein dritter Vertreter der Labradorit-Gruppe ist der seit 1995 im Handel befindliche Galaxyt, ein schimmernd schwarzes Mineral mit winzigen Einsprengseln von Labradorit, welches auch in Kanada gefunden wird.
Beim sogenannten „Regenbogen-Mondstein“ handelt es sich um eine weiße Varietät des Labradorits mit einem bläulichen oder mehrfarbigen Schimmer, der zwar auch zur Gruppe der Feldspate gezählt wird, aber mineralogisch nicht als Mondstein bezeichnet werden kann. Das blaue Schillern des Regenbogen-Mondstein ist meist etwas dunkler als beim echten Mondstein.
Synonyme und Handelsnamen von Labradorit sind Anemousit, Carnatit, Hafnefjordit, Labradorstein, Labratowrit, Luchsauge, Maulith, Mornit, Ochsenauge, Radauit, Regenbogenstein, Schiller-Spat und Silicit. Ein Gestein, das unter dem Handelsnamen „Labrador“ bekannt ist, hat mit dem Mineral Labradorit nichts zu tun; es handelt sich hierbei um einen Syenit.
Irreführende Synonym für den dunklen Labradorit sind (schwarzer) Regenbogenstein und (bunter) Feuerstein. Die Bezeichnungen Nordlichtstein und Aurora Borealis gehen auf die Überlieferung zurück, dass dereinst das Nordlicht (Aurora Borealis) in den Bergen der Küste von Labrador gefangen war und durch einen mutigen Krieger, der den Fels zerbrach, befreit wurde. So ist das Polarlicht heute hoch im Norden zu sehen, nur einige wenige Strahlen blieben zurück und wurden zu Labradorit.
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Wirkung des Labradorits
Illusionen gehören zur Würze des Lebens, ohne sie wäre es oft viel zu trist und eintönig. Aber wenn man sich den Illusionen unkritisch hingibt, sich in Träumereien verliert, ohne diese als solche zu erkennen, dann laufen wir Gefahr, früher oder später unsanft auf den harten Boden der Realität zurückgeholt zu werden! Eine Stärke des dunklen Labradorits ist es, dass er uns zunächst die Illusionen lebendig und anschaulich vor Augen führt, bis wir plötzlich deren wahren Gehalt als reine Lichtspiegelungen erkennen. Dabei werden Kreativität und Fantasie nicht beeinträchtigt, nur unsere realistische Sichtweise wieder gestärkt.
Der Labradorit fördert auch unser Erinnerungsvermögen und die Fähigkeit, Gefühle tiefer zu empfinden. Die Wirkungen des Labradorits lassen sich besonders gut in der Meditation mit Hilfe eines (halb-)polierten Steins erfahren.
Weißer Labradorit kommt in der modernen Steinheilkunde zur Anwendung, wenn die Empfindungsfähigkeit und das Körpergefühl verbessert werden sollen. Die Erinnerung an Träume wird durch den weißen Labradorit unterstützt.
Die Varietät Galaxit hilft beim Erinnern von Träumen und verstärkt die Gefühlswahrnehmung. Er erleichtert den Zugang zu einem Zustand der emotionalen Zufriedenheit. Der Spektrolith unterstützt mit seinem Farbenspiel besonders die Fantasie und die Kreativität und stärkt künstlerische Begabungen.
Labradorit als Schmuckstein
Labradorit ist als geschliffener Stein sehr beliebt, z.B. zum Knüpfen von Edelsteinketten oder im Cabochonschliff als Anhänger- oder Ringstein. Die Verarbeitung von Labradorit muss achtsam erfolgen, denn der Edelstein verträgt weder Säure noch Lauge oder galvanische Bäder. Sogar die Reinigung eines Schmuckstücks im Ultraschallbad kann den Stein beschädigen. Da Labradorit mit einer Moshärte von 6 - 6,5 weicher ist als z.B. Quarz (7), werden Labradorite durch den auch aus Quarzkörnchen bestehenden allgegenwärtigen Staub nach längerer Zeit stumpf und unansehnlich. Mit Hilfe z.B. einer weichen Bürste kann dem Labradorit aber problemlos zu altem Glanz verholfen werden.
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