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Chrysokoll - Bedeutung und Wirkung

Chrysocoll kann in hektischen Zeiten dabei helfen, einen kühlen Kopf zu bewahren und ausgeglichen die notwendigen Dinge zu tun. Der Stein kann dabei unterstützen, sich in unruhigen Abschnitten des Lebens oder Jahres zu orientieren und stetig die eigenen Ziele zu verfolgen. Die Konsequenzen des eigenen Handels können mit seiner Hilfe bewusster wahrgenommen werden. 

Mythologisch war Chrysokoll hauptsächlich in den indianischen Kulturen Amerikas bekannt und galt als Heilstein, der die Widerstandsfähigkeit stärkt und zur Harmonisierung aufgebrachter Gefühle beiträgt. Antike Granulationen aus Gold können in den Staatlichen Antikensammlungen in München oder im Museum für angewandte Kunst in Köln bestaunt werden. Da das Mineral recht weich und zerbrechlich ist, wird Chrysocoll heute zur Schmuckverwendung an der Oberfläche mit Harz stabilisiert, damit der Stein geformt, geschliffen und poliert werden kann.

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Herkunft des Namens Chrysocoll und Synonyme

Chrysokoll bedeutet übersetzt "Goldleim" (griech. chrysos = Gold, kolla = leim). Der Ursprung des Namens kann aber nicht sicher nachvollzogen werden. Entweder kann dafür die Tatsache angeführt werden, dass unbehandelter Chrysokoll wegen seiner porösen Struktur an der Zunge kleben bleibt. Oder die Bezeichnung kommt aus der Antike, als Kupfermineralien als Goldleim beim Granulieren verwendet wurden, also als Hilfsmittel in der damaligen Goldschmiedekunst zum Löten als "Klebstoff" für Goldkügelchen. Zweiteres gilt als wahrscheinlichster Ursprung des Namens. Vor 1808 wurde der Begriff vermutlich für mehrere Kupfermineralien verwendet, dann jedoch eindeutig durch den Geologen und Mineralogen Brochant de Villiers (1772 – 1840 ) nur diesem einen Mineral zugeordnet. Synonyme sind Liparit, Malchitkiesel, Kieselmalachit, Resanit, Grünere, Kupferhydrophan, Grünerz, Dillenburgit, Berggrün, Traversoit, Grünspan, Atlaserz, Chalkostaktit, Katangit, Llanca, Spanischgrün, Kieselkupfer und Kupfergrün.

 

Entstehtung von Chrysocoll

Chrysokoll entsteht sekundär in der Oxidationszone von Kupfererzlagerstätten unter Mitwirkung von kieselsäurehaltigem Grund- oder Sickerwasser oder hydrothermalen Kieselsäurelösungen. Nadelige Kristalle sind extrem selten, man findet fast immer nur mikrokristalline Aggregate. Diese können glaskopfartig, nierig, traubig, knollig, derb oder dicht sein, als Stalaktiten oder krustiger Überzug vorkommen. Wegen der Beteiligung von Wasser bei der Entstehung ist Chrysocoll nicht selten auch als Spaltenfüllung und somit als Verwachsung mit anderen Mineralien anzutreffen (z.B. mit derbem Quarz; dann als Papageienflügel, Chrysokollquarz oder Stellarit bezeichnet). Da andere sehr bekannte Edelsteine wie Azurit, Malachit und Türkis ebenfalls bei der Verwitterung von primären Kupfermineralien entstehen, treten diese meist in einer Lagerstätte zusammen auf - entweder als einzelnes, räumlich getrenntes Mineral oder als Gemenge. Farbgebend beim Chrysocoll ist das Element Kupfer.

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Weltweit konnte Chrysocoll bisher an mehr als 2700 Fundorten nachgewiesen werden. Die wichtigsten Vorkommen sind Peru und USA (Arizona und Nevada). Zaire und Peru sind zudem bekannt durch die Verwachsungen mit Malachit sowie die Länder Israel, Mexiko und Peru durch den Eilath-Stein, ein Gemenge mit Malachit und Türkis, das auch etwas Azurit enthalten kann. Chrysocoll zusammen mit Azurit nennt man Kupferblau, mit Kaolinit Pilarit, mit Chalcedon Chrysokoll-Chalcedon und feinverteilt in Chalcedon, Quarz oder Opal Gem Silica. Chrysokoll-Drusen bestehen aus Chrysokoll-Achat mit einer Kruste aus kleinen Quarzkristallen.


Varietäten des Chrysocolls

Schwer erhältliche Raritäten des Chrysokolls sind Sonora Sunrise, Chrysocoll-Diorit und Chrysocoll in Rhyolith. Chrysocoll mit Cuprit wird auch als "Sonora Sunrise" bezeichnet. Als Kupferoxid tritt Cuprit ebenfalls sekundär und paragenetisch mit Chrysokoll auf, als Verwachsung nennt man ihn Sonora Sunrise. Seinen Namen erhielt der Stein aufgrund seines Fundortes, der Milpillas-Kupfermine in der Sonora-Wüste (Nordmexiko). Die unterschiedlichen Farben von dunklem Braunrot über Schwarz bis hin zu Grün-Blau ergeben sich aus der mineralogischen Zusammensetzung der einzelnen Stücke. Jedes der Mineralien für sich ist nicht selten, aber in dieser farbenprächtigen Vermengung nur in dem kleinen Vorkommen in Mexiko zu finden.

Das EPI-Institut www.epigem.de fand bei seinen röntenographischen Methoden die genauere Zusammensetzung heraus:
+ grün-blaue Bereiche: Verwachsung des Kupfersulfats Brochantit mit dem grünen Kupfersilikat Chrysokoll
+ braun- bis orangeroten Bereiche: Kupfer(I)oxid Cuprit
+ schwarze Bereiche: Kupfer(II)oxid Tenorit

Chrysocoll-Diorit wird im Handel auch als afrikanischer Chrysokoll oder wegen seiner Farbgebung auch als afrikanischer Türkis bezeichnet. Eine nähere Untersuchung des EPI-Instituts ergab: das Muttergestein ist ein zersetzter Quarz-Diorit, also ein granitisches Gestein mit viel Quarz und Feldspäten. Dieses Gestein wurde im Laufe seines Daseins von kupferhaltigen Lösungen durchdrungen, die den Zersetzungsprozess der ursprünglichen Minerale vorantrieben und gleichzeitig zur Ablagerung von Chrysocoll führten. Das Gestein ist somit als zersetzter (alterierter) Chrysokoll-Diorit zu bezeichnen.

Beim Chrysocoll in Rhyolith ist die Genese ähnlich. Das Muttergestein Rhyolith wurde zersetzt und zusammen mit kupferhaltigen Lösungen bildete sich der Chrysokoll in den Hohlräumen.



Mineralogischer Steckbrief Chrysocoll

Chemische Formel, Mineralklasse: Cu4H4[(OH)8|Si4O10] · n H2O, Ringsilikat

Entstehung: sekundär in der Verwitterungszone von Kupferlagerstätten

Farbe, Glanz: grün-blau bis türkis, selten blau oder braun bis schwarz; fettiger Glasglanz oder Wachsglanz

Kristallsystem: orthorhombisch

Mohs-Härte: 2 bis 4

Spaltbarkeit, Bruch: keine Spaltbarkeit, unebener Bruch

Vorkommen, Hauptlieferländer: USA (Arizona), Mexiko, Peru, Zaire, Chile

Erscheinungsbild: mikrokristalline oder traubige Aggregate und Krusten, dicht, derb, auch Stalagtiten; sehr selten nadelige Kristalle

Verwendung: Chrysocoll wird sehr selten nur als Kupfererz abgebaut, als Schmuckstein ist er jedoch beliebt und in vielen Formen erhältlich. In der Edelstein Balance nach Monika Grundmann gehört Chrysocoll zu den typischen Anti-Stress-Steinen, da er Stimmungsschwankungen ausgleicht. Hier kommen bekannte Massageformen wie Seifensteine oder Linsensteine zum Einsatz.

In der Edelstein-Astrologie dient Chrysocoll dazu, bei Schützen Offenheit und Realitätssinn zu entwickeln sowie die Vernunft der Stier-Geborenen zu fördern.

Auch das indianische Medizinrad kennt Chrysocoll als Biber-Totem (Stier).


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Mineralogischer Steckbrief Sonora Sunrise

Chemische Formel, Mineralklasse: Kupferreiches Gestein aus Cuprit (Cu2O), Tenorit (CuO), Brochantit (Cu4[(OH)6|SO4]) und Chrysokoll (CuSiO3 · 2H2O); überwiegend Oxide sowie Gemenge aus Sulfat und Silikat.

Entstehung: Sonora Sunrise entsteht sekundär in der Verwitterungszone von Kupferlagerstätten aus sulfidischen Erzen. Cuprit und Tenorit entstehen dabei durch die Oxidation von Kupfersulfiden oder gediegenem Kupfer; Brochantit durch die Infiltration sulfathaltiger und Chrysokoll durch silikathaltige Lösungen.

Farbe, Glanz: rot-orange-braune und grün-blaue Flecken mit Glas- bis Wachsglanz

Kristallsystem: kubisch (Cuprit) und monoklin (Tenorit, Brochantit, Chrysokoll)

Mohs-Härte: 3 bis 4

Spaltbarkeit, Bruch: schlechte bis keine Spaltbarkeit, unebener Bruch

Vorkommen, Hauptlieferländer: Sonora Wüste (Mexiko)

Erscheinungsbild: dichtes bis körniges Gestein mit patchworkartigen Farbflecken in roten, orangenen (Cuprit), braun bis braunschwarzen (Tenorit) sowie grün-blauen Tönen (Chrysokoll + Brochantit)

Verwendung: Der aus einer kleinen Kupfermine in der Sonora-Wüste Nordmexikos stammende Sonora Sunrise ist durch seine einzigartige Kombination farbenprächtiger Kupfermineralien ein beliebter und durch seine Seltenheit ein eher teurer Schmuckstein. Er wird in der Steinheilkunde dazu verwendet, den Sinn für Ästhetik und Harmonie zu verfeinern, Träume zu intensivieren sowie die Gefühlswelt zu beleben. Aufgrund des Kupfers wird Sonora Sunrise in der Astrologie der Venus, dem Stier und der Waage zugeordnet.