Selenit - Bedeutung und Wirkung
Selenit und Alabaster – alles Gips?!
Mineralogischer Steckbrief Selenit
Chemische Formel: CaSO4 . 2 H2O + Al,Fe,C
Mineralklasse: Sulfat
Entstehung: vor 200 - 300 Millionen Jahren sekundär beim Eindampfen von Salzseen; häufig auch durch Wasseraufnahme aus Anhydrit.
Farbe: meist weiß, teilweise grau, rötlich oder bräunlich
Glanz: Glasglanz
Kristallsystem: monoklin
Mohshärte: 1,5 bis 2
Spaltbarkeit: ausgezeichnete Spaltbarkeit
Vorkommen, Hauptlieferländer: weltweit; im Handel befindliche Stücke meist aus Marokko
Erscheinungsbild: metergroße, prismatische Kristalle; faserigen und strahlige Aggregate
Verwendung: Selenit ist ein beliebter Dekorationsstein, z.B. als Lampe oder Teelicht.
Lampen und Teelichter aus Selenit, Trommelsteine, Massagesteine und mehr - zu Großhandelspreisen
Historisches zum Selenit
Die Römer nannten das Mineral Selenit „Lapis specularis“, also „Spiegelstein“. In römischen Bädern und den Häusern reicher Bürger fanden sich aus mehreren Selenit-Scheiben zusammengesetzte Fensterscheiben. Aufgrund seiner Spaltbarkeit konnte Selenit schon damals gut bearbeitet werden; Glas konnte zu dieser Zeit noch nicht so eben und transparent wie heute hergestellt werden. In der Enzyklopädie „Naturalis historia“ beschrieb der römische Gelehrte Plinius der Ältere (23 – 79) den Abbau und die Verwendung von Selenit, nachdem er ein Selenit-Vorkommen in Spanien besucht hatte.
Herkunft des Namens Selenit und Synonyme
Die Bezeichnung "Selenit" leitet sich von "Selene", der griechischen Mondgöttin ab. Eingeführt wurde der Name vom schwedischen Chemiker und Mineralogen Johan Gottschalk Wallerius (1709–1785); dieser verwendete ihn zunächst für transparenten Gips. Bei der Namensgebung wurde Wallerius vermutlich von der schillernden Oberfläche inspiriert, die an Mondlicht erinnert. Eine Legende geht davon aus, dass der Name Selenit darauf zurückzuführen ist, dass bei Mondlicht besonders viel Selenit gefunden wird,
Besonders transparente und flache Selenitkristalle werden auch als Marienglas oder Frauenglas bezeichnet, da diese früher anstatt von teuren Glasscheiben zum Schutz vor Marienbilder und anderen Darstellungen von Heiligen gestellt worden sind. Weitere, zum teil veraltete Bezeichnungen für Selenit sind Blättergips, Fraueneis, Gipsglas, Gipsspat und spätiger Gips sowie Seidenspat.
Verwendung von Selenit
Selenit ist aufgrund seiner attraktiven Optik und der guten Bearbeitung ein beliebter Stein zur Herstellung von Dekorationsgegenständen, z.B. Lampen oder Teelichtern. Diese faszinieren durch den optischen Gegensatz vom warmen Licht und kühlen Stein. Im Feng Shui wird Selenit teilweise als Schutz vor Wasseradern angewendet.
Schmuck aus oder mit Selenit gibt es kaum, da das Material zu weich und zu leicht spaltbar ist, um z.B. als Cabochon geschliffen oder als Kugel gebohrt zu werden. Zur Herstellung von Edelsteinwasser durch das direkte Einlegen der Steine ins Wasser ist Selenit nicht geeignet, da sich das Mineral im Wasser auflöst. Mit Hilfe der Einleitungsmethode kann aber dennoch Edelsteinwasser hergestellt werden.
Historische Überlieferungen zur Anwendung von Selenit in der Steinheilkunde gibt es nicht. Die säulenförmige Ausprägung macht den Selenit heutzutage zu einem beliebten Stein zum Ausrichten der Chakren entlang der Körperachse, als Unterstützung bei der Meditation und für Reiki-Anwendungen. Durch die neutrale weiße Farbe und die Gerichtetheit der Fasern wird Selenit teilweise wie Bergkristall-Doppelender eingesetzt, z.B. beim Legen eines Steinkreises.
Der bekannte Heilpraktiker und Autor Ewald Kliegel empfiehlt längliche Massagesteine aus Selenit, um gegen äußere Einflüsse abzuschirmen. Wenn „draußen“ alles zu viel wird, kann Selenit dabei unterstützen, sich zurückzuziehen und (wieder) zur Ruhe zu kommen.
Bei den "Steinwesen im Medizinrad" von Stephan Bergmann und Frank Girulat ist dem Selenit das Thema "Loslassen und sich dem Licht zuwenden" zugeordnet; die Affirmation lautet "Mit lichtvollem Frieden schaue ich auf mein Leben".