Stein des Monats Dezember 2024: Topas
In der Natur kehrt Ruhe und Stille ein, das äußere Leben kommt zum Stillstand. Kälte und Dunkelheit herrschen. Für uns Menschen wird es jetzt meist nochmal betriebsam, bevor dann die besinnliche Zeit beginnt. Manchmal wird es fast ein bisschen zu viel, was noch bis Jahresende erledigt und abgeschlossen werden soll.
Topas unterstützt uns in der dunkelsten Zeit des Jahres dabei, den eigenen inneren Reichtum an Bildern, Kenntnissen und Fähigkeiten (wieder) zu entdecken. So gestärkt, können wir uns selbst verwirklichen und das Leben nach unseren eigenen Wünschen und Vorstellungen zu gestalten. Zum Ausklang des Jahres schenkt Topas uns die Weisheit, die sich aus dem Auf und Ab des Lebens ergibt. Wir werden uns dank des Topases des Wissens und der Erfahrung bewusst, die wir im Laufe des Jahres und des Lebens gewonnen haben.
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Mineralogischer Steckbrief Topas
Chemische Formel: Al2[(F,OH)2/SiO4]
Mineralklasse: Inselsilikat
Entstehung: magmatisch, Leitmineral pneumatolytischer Bildungen im Gefolge der Erstarrung saurer Tiefengesteine
Farbe: farblos; durch Fremdbeimengung gelb, gelb-gold, rosarot, braunrot, violett, hellblau, hellgrün
Glanz: Glasglanz
Kristallsystem: orthorhombisch
Mohshärte: 8
Spaltbarkeit, Bruch: vollkommene Spaltbarkeit nach der Basis; unebener Bruch
Vorkommen, Hauptlieferländer: Brasilien, USA, Russland, Sri Lanka, Norwegen, Mexiko, Ukraine, Pakistan
In Deutschland wird die Topas-Varietät Pyknit in Altenberg (Erzgebirge, Sachen) gefunden; bekannter ist der sächsische Topas vom Schneckenstein (s.u.).
Erscheinungsbild: kurz- bis langprismatische Kristalle mit flächenreichen Beendungen, oft achtseitiger Querschnitt, transparent
Verwendung: Topas ist ein beliebter Edel- und Schmuckstein mit jahrtausendealter Tradition. Er galt schon im alten Indien als Stein der Selbstverwirklichung. Die Steinheilkunde verwendet Topas, um den eigenen inneren Reichtum zu entdecken und das eigene Leben selbstbestimmt zu leben. Die Astrologie setzt Topas ein, um das Selbstbewusstsein und den Großmut von Löwe-Geborenen zu unterstreichen.
Name und Synonyme Topas
Plinius der Ältere führt den Namen Topas auf die Insel Topazos im Roten Meer oder auf das Wort „topazin“ (suchen) zurück. Dort wurde lange Zeit Olivin abgebaut, der lange Zeit mit Topas verwechselt worden ist. Möglich ist auch die Benennung abgeleitet vom Sanskrit-Wort „tapas“ für Feuer oder Leuchten.
Von Natur aus blauer Topas wird auch Edel-Topas genannt, orange-goldener Topas wird Imperialtopas oder Goldtopas genannt. Seltener zu finden ist Kaisertopas oder Königstopas als Bezeichnung für orange-goldenen Topas. Heute wird Imperiatopas nur noch in der Capão-Mine in Minas Gerais gefördert. Der Betreiber der Mine nimmt „Imperialtopas“ als Markenname für sich in Anspruch, was rechtlich umstritten ist. Aus Brasilien stammen auch rosa und violette Imperialtopase.
Der häufig im Schmuck zu findende elektronenbestahlte neonblaue Topas wird auch als Paraiba-Topas bezeichnet. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Bezeichnungen für behandelte blaue Topase und deren Farben, z.B. „London Blue“ und „Swiss Blue".
Selten anzutreffen sind folgende Synonyme für Topas: Chrysolith(os), Gouttes d'eau (Wassertropfen), Perdell (gelbgrün), Physalit / Pyrophysalit, Stangenstein und Tarnstein.
Irreführende Bezeichnungen für weißen, transparenten Topas sind Flinder’s Diamant und Killiecrankie-Diamant (Topas aus Killiecrankie, Flinders Island in Tasmanien), Mogok-Diamant, Sächsischer Diamant und Sklaven-Diamant.
Madeiratopas ist ein Handelsname für Citrin, Rauchtopas ist eine irreführende Benennung für Rauchqaurz.
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Topas als Schmuckstein
Topas ist gilt als schwierig zu bearbeiten, da das Mineral eine vollkommene Spaltbarkeit nach der Basis-Fläche besitzt. Unachtsamkeit beim Fassen und schnelle Temperaturwechsel können schnell zu Sprüngen und Rissen im Topas führen.
Durch Erhitzen, Bestrahlen und Bedampen kann Topas farblich verändert werden. So entstehen z.B. der Mystic-Fire-Topas (rote Färbung durch Bedampfung mit Titan) oder der Indian Summer-Topas.
Bedeutung von Topas in der Steinheilkunde
Nach Michael Gienger ist Topas der Edelstein der Selbstverwirklichung. Das Mineral unterstützt dabei, den eigenen inneren Reichtum zu entdecken und auszuleben. Die natürliche, auf Wissen und Erfahrung basierende Autorität wird gestärkt, Offenheit und Ehrlichkeit unterstützt. Wenn Entwicklungen lange dauern und Änderungen mühsam sind, kann Topas zum Durchbruch verhelfen. Ein erfülltes Gefühlsleben wird durch den Topas erleichtert, aus dem Auf und Ab des Lebens kann Weisheit gewonnen werden.
Beliebt ist die Anwendung des Topas bei der kontemplativen Betrachtung in der Meditation, um die Innenschau zu unterstützen. Gerne wird auch ein kleiner Topas auf den Scheitel (weißer und blauer Topas) oder den Solarplexus (Imperialtopas) aufgelegt. Als Kette oder Anhänger getragen unterstützt Topas im Alltag.
Der gold-gelbe Imperialtopas kann dabei helfen, die eigenen Fähigkeiten auch anderen Menschen gegenüber ins rechte Licht zu setzen. Das Streben nach Anerkennung wird durch das Mineral gestärkt. Imperialtopas macht stolz, die eigenen Fähigkeiten werden bewusster wahrgenommen. So können große Ideen und Pläne entwickelt und (vermeintliche) Grenzen überschritten werden. Bei allem Vorwärtsstreben verhilft Imperialtopas aber auch zu mehr Großzügigkeit und Großmut und stärkt die Bodenhaftung.
Schneckenstein und andere berühmte Topase
Der Schneckenstein ist ein 23m großer Fels im Übergang vom sächsischen Vogtland ins Erzgebirge, der ursprünglich zahlreiche Topas enthielt. Seit 1734 wurden die gelben Topas abgebaut und etwa 2/3 des ursprünglichen Felsens abgetragen. 1938 wurde der Fels unter Naturschutz gestellt, war aber nach wie vor ein beliebtes Ziel für Mineralogen und Touristen. Daher ist der Schneckenstein seit 1973 eingezäunt und nur im Rahmen eines Museumsbesuches zugänglich.
Die bekannten gelben Topase vom Schneckenstein wurden in den Schmuck von August dem Starken eingesetzt, der heute im Grünen Gewölbe in Dresden zu bewundern ist. Auch in der englischen Königskrone finden sich Topase vom Schneckenstein.
Bei günstigen Bildungsbedingungen können Topaskristalle sehr große und massereiche Kristalle bis über 100kg ausbilden. Der größte jemals gefundene Topaskristalle soll über 2500kg wiegen und über ein Meter lang sein; er stammt aus Ribáuè (Alto Ligonha) in Mosambik. „Lindsay Topaz“ und „Freeman Topaz“ sind mit 31,8kg bzw. 50,4kg zwei sehr große Topase, die im National Museum of Natural History Washington der Öffentlichkeit zugänglich sind.
Der größte derzeit bekannte geschliffene Topas ist „Eldorado“. Aus dem 1984 in Minas Gerais (Brasilien) gefundenen 37kg schweren gelb-braunen Rohstein wurde ein Stein mit einem Gewicht von 31.000 ct (6,2 kg) im Smaragd-Schliff.